Quelle: Lingener Tagespost (Dezember 2012)
Freren. Seit 100 Tagen gibt es in Freren eine Oberschule. Von einem „insgesamt guten Start“ hat am Donnerstagabend auf der Sitzung des Frerener Samtgemeinderates Schulleiter Leo Duisen gesprochen.
„Die Oberschule ist eine Chance für uns, die wir genutzt haben und neuen Schwung bringt“, betonte Duisen. So will die Franziskus-Demann-Oberschule Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Leistungsfähigkeit nicht mehr als Haupt- und Realschüler zuordnen, sondern noch intensiver Stärken erkennen und Schwächen ausgleichen, gemeinsames Lernen fördern und individuelle Lernfortschritte fordern, ein soziales Bewusstsein schaffen und die Übernahme von Verantwortung üben.
Unabhängig von der Schullaufbahnempfehlung der Grundschulen beginnen die Schüler der neuen Klasse 5 nicht als Haupt- oder Realschüler, sondern als „Oberschüler“. „Somit wird der Unterricht nicht mehr schulformorientiert, sondern jahrgangsbezogen gestaltet“, erklärte Duisen. Die maximale Klassen- und Kursstärke an einer Oberschule liegt mit 28 Schülern zwischen dem bisherigen Teiler an Realschulen von 32 Schülern und Hauptschulen von 26 Schülern.
„Bei uns betreut in den neuen Klassen 5 der Oberschule auch ein festes Lehrerteam den gesamten Jahrgang, sodass für die Schüler ein kleiner und überschaubarer Kreis an ansprechbaren Lehrern zur Verfügung steht. Wöchentliche Treffen der Lehrerteams unterstützen diese gemeinsame Arbeit“, ergänzte die Konrektorin Andrea Wilker. Dazu ergänzt die Franziskus-Demann-Schule den Unterricht durch ein umfangreiches Angebot im Ganztagsbereich mit schulischen Förder- und Fordermaßnahmen, Hausaufgabenbetreuung, Freizeitangeboten und berufsorientierenden Aktivitäten.
Vor allem, dass die Differenzierung in stärkere und schwächere Schüler erst später vorgenommen wird, ist bei Petra Sandl gut angekommen – ihr Sohn besucht seit einigen Wochen eine der zwei fünften Klassen der Schule. „So können die Schüler erst einmal in Ruhe an der für sie neuen Schule ankommen und sich eingewöhnen. Auch die Kennenlerntage waren dafür sehr gut. Ich bin mit dem neuen Konzept gut zufrieden.“
Auch das Sozialverhalten der Schüler untereinander klappt laut Duisen gut: „Alle helfen sich gegenseitig, und auch im Sprachgebrauch unserer Schüler gibt es keine Einteilung in Haupt- und Realschüler.“